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08. Oktober 2019

FP-Nittmann: Volkstheater ist ein Sanierungsfall

Wien (OTS) - „Das Volkstheater in den Bezirken ein totaler Flop“ bringt Stadträtin Ulrike Nittmann den aktuellen Rechnungshofbericht zu den Volkstheatern auf den Punkt. Der Stadtrechnungshof bescheinigt dem Volkstheater nämlich im Umgang mit Subventionen, in der internen Organisation und beim Personal komplettes Versagen. So seien Fristen zur Vorlage für das Budget oder zur Abhaltung von Generalversammlungen nicht eingehalten worden, Vergleichsangebote werden nicht eingeholt, Stellenbeschreibungen würden seit dem Jahr 2014 nicht evaluiert. Ein wesentliches Element des internen Kontrollsystems (IKS), ein Organisationshandbuch oder schriftlich dokumentiertes IKS liegt nicht vor, ein Risikomanagement fehlt, Mitarbeiterorientierungsgespräche werden nicht geführt und trotz finanzieller Abhängigkeit von Subventionen werden Förderungsbedingungen nicht eingehalten. „Hier herrscht kurz gesagt das totale Chaos“, fasst Nittmann zusammen.

Der Rechnungshof kritisiert weiter: Das Volkstheater erreicht in den Bezirken aufgrund schwachen Publikumsinteresses nicht den eingeforderten Eigendeckungsgrad.

Als Konsequenz werden noch mehr Freikarten vergeben, wodurch sich der Zuschuss pro Karte weiter erhöht. Erklärungswürdige Abweichungen von Förderungsvereinbarungen werden nicht begründet. Trotz angespannter finanzieller Situation und finanzieller Abhängigkeit von Subventionen werden ungewöhnliche Projekte in Nebenspielstätten aufgeführt, Produktionen mit viel zu hohem Tantiemenanteil gespielt sowie freiwillige Abfertigungen bezahlt. Dem Rechnungshof ist auch aufgefallen, dass Überstunden einzelner Mitarbeiter „auffällig und nicht nachvollziehbar“ seien. Zudem werden Zulagen für Tätigkeiten bezahlt, die vom Stellenbild abgedeckt sind und Gehaltszahlungen weit über dem abgeschlossenen Kollektivvertrag vereinbart.

„Die finanzwirtschaftlichen Kennzahlen sind katastrophal und spiegeln die permanent geringen Liquiditätsreserven und die prekäre Finanzlage des Volkstheaters wieder“, so Nittmann. Dies führt dazu, dass das Volkstheater knapp am Reorganisationsbedarf vorbeischrammt. „Aufwendungen sind unbedingt an die wirtschaftliche Situation anzupassen“, fordert der Stadtrechnungshof eindringlich.

Dazu kommt: Der Eigendeckungsgrad von durchschnittlich 20,3% (Theater an der Josefstadt 42 %) ist ein Wiederhall der schlechten Produktionen. Die Besucherzahl im Haupthaus sank um 7 %, obwohl im Haupthaus die Sitzplatzanzahl um weitere 14 % reduziert wurde.

Im Volkstheater in den Bezirken sank die Besucherzahl um rund 30 % und der Anteil an Freikarten außerhalb des Haupthauses stieg auf 20%. „Produktionen, die beim Publikum nicht ankommen, sollen durch Erhöhung des Freikartenanteils populärer wirken, als sie tatsächlich sind“, erklärt Nittmann.

Fazit: Das Volkstheater ist für Nittmann ein Sanierungsfall, die Volkstheater in den Bezirken ein totaler Flop. „Offenbar glaubt man im Volkstheater, dass man sich an keine Regeln zu halten braucht, weil der Steuerzahler ohnehin wieder das Füllhorn der unendlichen Subvention ausschütten wird. In der Privatwirtschaft – und es gibt viele erfolgreich privat geführte Bühnen und Theater - wäre so ein Gebaren einfach undenkbar“, kommentiert Nittmann den Skandal.

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